Wie werden Abwasserleitungen geprüft?

Du musst keine Ingenieurin oder kein Rohrprofi sein, um zu verstehen, wie die Dichtheitsprüfung abläuft. Wichtig ist nur: Sie darf nur von zertifizierten Fachfirmen durchgeführt werden. Nur dann ist sie auch rechtlich gültig. Wer genau prüfen darf, erfährst du hier.


1. Die Kamerainspektion

Hier wird’s visuell. Eine kleine Kamera wird durch deine Abwasserrohre geschickt. Und zwar wortwörtlich. Dabei prüft der Fachmann:

  • Gibt es Risse, Brüche oder Undichtigkeiten?
  • Sind Wurzeln eingewachsen?
  • Liegen die Leitungen noch im richtigen Gefälle?
  • Ist alles frei durchgängig?

Das Ganze wird dokumentiert – und du bekommst im besten Fall eine Videoaufnahme und einen Prüfbericht. Mehr dazu, was genau geprüft wird, liest du hier.


2. Die Druckprüfung (Wasser oder Luft)

Diese Prüfung ist etwas aufwändiger – aber sehr genau. Hier wird das Rohrsystem unter Druck gesetzt und geschaut, ob irgendwo Wasser oder Luft entweicht.

  • Bei Neubauten Pflicht.
  • Auch bei sanierten Leitungen üblich.
  • Der Druckverlust zeigt, ob’s irgendwo „sifft“.

Hier geht’s wirklich darum, ob dein Leitungssystem dicht ist – oder eben nicht. Was so eine Prüfung kostet, findest du übrigens hier heraus.


3. Optisch oder mit Nachweis?

Je nach Baujahr und Bundesland reicht manchmal die optische Inspektion mit Kamera. In anderen Fällen brauchst du einen offiziellen Nachweis mit Druckprüfung. Was bei dir gilt? Das sagt dir deine Kommune oder dein Umweltamt.

Gut zu wissen: Vor der Prüfung wird oft erst einmal gereinigt – denn Dreck oder Ablagerungen können das Ergebnis verfälschen. Also nicht wundern, wenn erstmal der Hochdruckreiniger zum Einsatz kommt.

Am Ende bekommst du – wenn alles passt – ein Dichtheitszertifikat. Und das solltest du gut aufheben, denn es kann bei späteren Verkäufen, Sanierungen oder Behördenanfragen wichtig werden. Wenn deine Leitungen undicht sind, musst du schnell handeln.